Die Regel ist einfach und einleuchtend: Will man zwei Hauptwörter miteinander verbinden, schreibt man sie zusammen oder mit Bindestrich. Doch während wohl niemand auf den Gedanken käme, das Kinderzimmer in zwei Teile zu trennen, also Kinder Zimmer, ist im öffentlichen Raum, aber auch in diversen Publikationen Zurückhaltung bei der Verwendung von Bindestrichen in weniger gängigen Zusammensetzungen bemerkbar.
So stößt man aufs „Saison Bier“, den „Herren Damen und Kinderfriseur“ und die „Theater Zeitschriften“. Auch wenn es manchmal modisch und schnittig aussieht, etwa auf Plakaten oder in der Werbung, richtig ist das Fehlen des Bindestrichs definitiv nicht. Auch dem Verständnis ist es nicht unbedingt zuträglich. Und es kann zu Bedeutungsverschiebungen führen. So ist es etwa ein großer Unterschied, ob es um die Arbeit der „Kinder- und JugendspychiaterInnen“ oder um die Arbeit der „Kinder und JugendpsychiaterInnen“ geht.
Bindestriche werden auch bei Substantivierungen verwendet, also wenn andere Wortarten hauptwörtlich gebraucht werden, etwa: das ständige Auf-die-Uhr-Schauen. Doch in diesen Fällen ist die Unsicherheit bezüglich der Rechtschreibung prinzipiell groß.
Fürs Erste reicht es wohl, an den Bindestrich zu erinnern – und eine Bindestrichdämmerung im Sinne der besseren Verständlichkeit zu verhindern.