Am 13.10.2018 war es so weit: Auf Initiative der Tageszeitung „Der Standard“ trafen sich Menschen, die sich im Vorfeld angemeldet und einige Fragen zu ihrer Meinung beantwortet hatten, zum Austausch. Nachdem schon in Deutschland auf diesem Weg der politische Diskurs gefördert worden war, wurde auch in Österreich eifrig diskutiert – nämlich nicht im vertrauten Kreis, sondern eben mit Andersdenkenden, um die eigenen Positionen durch einen anderen Blick zu erweitern.
Das ist in jedem Fall eine großartige Aktion, denn „durchs Reden kommen d’Leut‘ z’samm“ und das ist in Zeiten, in denen politische Fronten verhärten, wichtiger denn je. Zudem kann kein digitales Medium den persönlichen Kontakt ersetzen. Was in einer kurzen Nachricht verschickt wird, muss in diesem Format einem direkten Kontra standhalten. Mit Menschen reden, die man nicht kennt, mag aus der Mode gekommen sein, weshalb es solcher Initiativen bedarf, aber die Auseinandersetzung über Inhalte lebt genau davon. Die Erfahrungsberichte der Beteiligten legen davon ein beredtes Zeugnis ab.
Schade ist nur, dass mit der Aktion nur ein bestimmter Teil der Bevölkerung erreicht wurde., nämlich die LeserInnen einer Qualitätszeitschrift. Die Auswertung der Antworten auf die Fragen, die im Vorfeld gestellt worden waren, zeigen, dass sich die Meinung der meisten DiskutantInnen deckten. Umso interessanter wäre es, die Einladung auszuweiten. Vielleicht kann man ja beim nächsten Mal auch andere Medien für die Bewerbung gewinnen. Der Diskussionskultur würde es sicher gut tun.