Sprache entwickelt sich, Worte verschwinden, andere werden in den Sprachgebrauch aufgenommen. Manchmal verändern sich auch grammatikalische Strukturen. Ein Beispiel dafür ist der Trend, in Vergleichen „wie“ durch „als“ zu ersetzen.
Die Regel dazu ist eigentlich einfach: Bei einer Gleichsetzung wird „wie“ verwendet: „Susi ist so groß wie ihre Schwester“, beim Komperativ „als“: „Susi ist größer als ihre Schwester.“ So weit, so einfach. Doch in letzter Zeit scheint sich, aus welchen Gründen auch immer, „als“ immer mehr zu behaupten. Begonnen hat es mit „so bald als möglich“. Nur weil sich diese Wendung durchgesetzt hat, ist sie nicht richtiger geworden. Und inzwischen hört man auch in Interviews verstärkt ein falsches „Als“, das mit größter Selbstverständlichkeit ausgesprochen wird. Grund dürfte es keinen geben, stellt den Sprechenden aber (noch) ein schlechtes Zeugnis aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend fortsetzt und wie lange dieser Einsatz noch als Fehler wahrgenommen wird. Das Abendland wird deshalb nicht untergehen, dennoch ist es spannend, die (Un-)Logik in der Entwicklung von Sprache mitzuerleben.